30. Oct 2025Von: Wieland Voigt

Reizdarmbeschwerden – Warum eine gezielte Diagnose vor einer Therapie entscheidend ist

Reizdarmbeschwerden – Warum eine gezielte Diagnose vor einer Therapie entscheidend ist

Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfung, Millionen Menschen in Deutschland leiden regelmäßig unter solchen Symptomen. Oft wird vorschnell die Diagnose Reizdarmsyndrom gestellt.

Doch Reizdarmbeschwerden sind keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Sammelbegriff für chronische Verdauungsprobleme und im Fall des Reizdarmsyndroms ohne klar erkennbare organische Ursache. Häufig verbirgt sich jedoch hinter den Symptomen eine behandelbare Grunderkrankung, wie z.B. eine bakterielle Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO).

Ein gezielter Dünndarmfehlbesiedlung Test, etwa über eine moderne Atemgasanalyse wie den VOC-SIBO-Test, kann helfen, die genaue Ursache zu identifizieren.

Eine unspezifische Selbstbehandlung - etwa mit Diäten, Nahrungsergänzungsmitteln oder Probiotika – kann nicht nur wirkungslos, sondern eventuell sogar schädlich sein. Eine strukturierte diagnostische Abklärung hilft, die tatsächliche Ursache der Beschwerden zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Abbildung: Differentialdiagnose des Reizdarmsyndroms (SIBO = Dünndarmfehlbesiedlung; IMO = Intestinale Methanogene Überwucherung; RDS= Reizdarmsyndrom)

Häufige Ursachen von Reizdarmbeschwerden

1. Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Viele Patienten haben eine Unverträglichkeit bestimmter Zuckerarten. Zu den häufigsten gehören:

  • Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit): Durch einen Mangel am Enzym Laktase gelangt unverdaute Laktose in den Dickdarm, wo sie von Bakterien vergoren wird, es entstehen Gase, die Blähungen und Krämpfe verursachen.
  • Fruktosemalabsorption (Fruchtzuckerunverträglichkeit): Eine gestörte Aufnahme von Fruktose im Dünndarm führt zu mit der Laktoseintoleranz vergleichbaren Symptomen.
  • Sorbitintoleranz: Sorbit, ein Zuckeralkohol, wird oft als Zuckeraustauschstoff verwendet. Auch hier kann eine Malabsorption Beschwerden auslösen.

Atemtests, die Wasserstoff (H₂) und Methan (CH₄) im Atem messen, ermöglichen eine einfache, nicht-invasive Diagnose solcher Unverträglichkeiten.

2. Malabsorption anderer Nahrungsbestandteile

Neben Zucker können auch Fette oder Eiweiße unzureichend aufgenommen werden, etwa bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder der Darmschleimhaut. Solche Störungen führen zu Völlegefühl, Fettstühlen oder Gewichtsverlust und erfordern eine gezielte ärztliche Abklärung.

3. Glutenunverträglichkeiten

Gluten kann auf unterschiedliche Weise Beschwerden verursachen:

  • Zöliakie: Eine Autoimmunerkrankung, bei der Gluten die Darmschleimhaut schädigt.
  • Weizenallergie: Eine immunologische Reaktion auf Weizenproteine.
  • Nicht-zöliakische Glutensensitivität: Beschwerden nach Glutenaufnahme ohne nachweisbare Immunreaktion.

Diese Formen sind klar voneinander abzugrenzen, da Therapie und Prognose stark variieren. Eine unabgestimmte glutenfreie Ernährung kann die Diagnose erschweren.

4. Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO)

Bei einer Dünndarmfehlbesiedlung kommt es zu einer übermäßigen Besiedlung des Dünndarms mit Bakterien, die normalerweise überwiegend im Dickdarm vorkommen. Diese Bakterien vergären Zucker und produzieren dabei Gase wie Methan oder Wasserstoff, was Blähungen, Völlegefühl und wechselnde Stuhlgewohnheiten verursacht.

Typische SIBO-Symptome sind außerdem: starke Blähungen kurz nach dem Essen, Bauchschmerzen, unregelmäßiger Stuhlgang und Konzentrationsprobleme.

Die Diagnose erfolgt meist über einen Atemtest wie dem VOC-SIBO-Test, bei dem nach Einnahme eines Substrats, z.B. Glukose die Gasproduktion im Atem gemessen wird. Dieser Dünndarmfehlbesiedlungs-Test ist einfach, nicht-invasiv und liefert klare Hinweise auf eine bakterielle Überwucherung im Dünndarm. Eine SIBO ist gut behandelbar, häufig mit Antibiotika oder probiotischer Therapie sowie Beseitigung möglicher ursächlicher Faktoren, wenn möglich.

5. Dysbiosen - Ungleichgewicht der Darmflora

Ein gestörtes Gleichgewicht der Darmmikroorganismen kann die Verdauung und das Immunsystem beeinflussen. Dysbiosen treten z. B. nach Antibiotikatherapien, Fehlernährung oder Stress auf. Die Forschung zur Bedeutung von Dysbiosen ist im Gange; gezielte Probiotikatherapien sollten nur nach klarer Indikation erfolgen.

6. Psychische Belastung und Stress

Stress und emotionale Belastungen wirken direkt auf das enterische Nervensystem, das sogenannte „Bauchhirn“. Sie können Darmbewegung, Sekretion und Schmerzempfindlichkeit verändern. Entspannungsverfahren, Psychotherapie oder Biofeedback können hier hilfreich sein - nachdem organische Ursachen ausgeschlossen wurden.

 

Warum unspezifische Behandlungen problematisch sind

Viele Betroffene probieren eigenständig Diäten, Nahrungsergänzungsmittel oder „Darmkuren“ aus. Ohne vorherige Diagnostik besteht das Risiko, dass:

  • verbunden mit gesundheitlichen Nachteilen wichtige Ursachen der Beschwerden übersehen werden,
  • unnötige oder teure Therapien durchgeführt werden,
  • Mangelernährungen entstehen (z. B. durch unnötigen Glutenverzicht),
  • Symptome sich verschlechtern, weil die eigentliche Ursache fortbesteht.

Eine differenzierte diagnostische Abklärung reduziert das Risiko gesundheitlicher Nachteile spart langfristig Zeit, Geld und Leidensdruck.

Diagnostik – Schritt für Schritt

Die ärztliche Abklärung von Reizdarmbeschwerden folgt einem strukturierten Vorgehen:

  1. Anamnese und körperliche Untersuchung
    Erfassung von Symptomen, Ernährungsgewohnheiten, Medikamenten und Stressfaktoren.
  2. Basisdiagnostik
    Blut- und Stuhluntersuchungen, Ultraschall, ggf. Endoskopie.
  3. Spezifische Tests
    • H₂-/CH₄-Atemtests bei Verdacht auf Zuckerunverträglichkeiten oder SIBO
    • Serologische Tests bei Verdacht auf Zöliakie
    • Allergietests bei Verdacht auf Weizenallergie
    • ggf. mikrobiologische Analysen bei Verdacht auf Dysbiose

Das Ziel ist stets, gut behandelbare Ursachen zu identifizieren oder sicher auszuschließen.


Zusammengefasst: Gezielte Diagnose statt Rätselraten oder Selbst-Therapie bei Reizdarmbeschwerden

Reizdarmbeschwerden sind häufig, aber nicht immer harmlos. Sie können auf verschiedene, teils klar behandelbare Ursachen zurückgehen. Eine gründliche, wissenschaftlich fundierte Diagnostik ist daher der wichtigste Schritt, um den Weg zu einer wirksamen Therapie zu finden.

Ein DünndarmfehlbesiedlungsTest wie der VOC-SIBO-Test kann helfen, SIBO als Ursache frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Wer seine Beschwerden ernst nimmt und frühzeitig eine diagnostische Abklärung sucht, erhöht die Chance auf eine gezielte, ursachenorientierte Behandlung - und damit auf eine deutliche Besserung der Lebensqualität.


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