SIBO - Wenn der Darm aus dem Gleichgewicht gerät I Antworten auf die häufigsten Fragen
Eine Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO = Small Intestinal Bacterial Overgrowth) bedeutet, dass sich zu viele Bakterien im Dünndarm ansiedeln – dort, wo insbesondere im oberen Drittel normalerweise nur wenige Mikroorganismen leben sollten. Das kann zu einer Vielzahl an Beschwerden führen, die oft mit Reizdarm verwechselt werden.
Im Folgenden finden Sie die häufigsten Fragen rund um SIBO - einfach erklärt.
Welche Symptome treten bei SIBO auf?
Typische Beschwerden bei SIBO entstehen, weil die Bakterien im Dünndarm Nährstoffe und Zucker vergären. Dabei entstehen Gase wie Methan und Wasserstoff, die Blähungen und Völlegefühl verursachen. Häufige Symptome sind:
- Blähungen und aufgeblähter Bauch (häufig nach dem Essen)
- Bauchschmerzen oder Krämpfe
- Durchfall oder Verstopfung (je nach Art der Bakterien bzw. Mikroorganismen)
- Übelkeit und Völlegefühl
- Erworbene Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z. B. auf Milch oder Fruktose, Gluten)
- Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Stimmungsschwankungen
Wie finde ich heraus, ob ich SIBO habe?
SIBO lässt sich heute einfach und schmerzfrei mit einem Atemtest feststellen. Dabei trinkt man eine Zuckerlösung (z. B. Glukose oder Laktulose) und pustet in regelmäßigen Abständen in ein Röhrchen.
Im Labor wird dann die Konzentration der Gase Wasserstoff und Methan gemessen.
Ein Anstieg dieser Gase gibt einen Hinweise darauf, dass Bakterien im Dünndarm Zucker vergären, ein eindeutiger Hinweis auf SIBO.
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Wie bekomme ich SIBO weg?
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und der Art der Bakterien bzw. Mikroorganismen. Meist wird ein mehrstufiger Ansatz gewählt:
-
Antimikrobielle Therapie:
Ärzte verordnen entweder Antibiotika (z. B. Rifaximin) oder pflanzliche Präparate mit antibakterieller Wirkung (z. B. Oreganoöl, Allicin). -
Ernährung:
Während der Behandlung hilft oft eine SIBO-geeignete Ernährung (z. B. Low-FODMAP-Diät), um die Bakterien auszuhungern. -
Darmflora-Aufbau:
Nach der Therapie kann ein gezielter Einsatz von Probiotika und Ballaststoffen helfen, das Gleichgewicht im Mikrobiom wiederherzustellen. -
Behebung der Ursache:
SIBO tritt häufig nach Magen-Darm-Infekten, Operationen, Reizdarm oder Fehlfunktionen der Darmbewegung auf. Die zugrunde liegende Ursache sollte wenn immer möglich behandelt werden, um das Risiko für Rückfälle zu senken.
Was darf man nicht essen bei SIBO?
Die Bakterien im Dünndarm ernähren sich von leicht vergärbaren Kohlenhydraten.
Deshalb sollten Sie in der aktiven Phase folgende Lebensmittel meiden oder einschränken:
- Zucker, Honig, Süßigkeiten
- Brot, Nudeln, Gebäck aus Weizen
- Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen)
- Zwiebeln, Knoblauch, Kohl, Äpfel, Birnen
- Milch und Milchprodukte mit Laktose
- Kohlensäurehaltige Getränke
Besser verträglich sind:
Reis, Kartoffeln, Zucchini, Karotten, Bananen (reif), Fisch, Fleisch, Eier und laktosefreie Produkte.
Wie ist der Stuhlgang bei SIBO?
Der Stuhlgang kann sich stark verändern, je nachdem, welche Bakterien überwiegen:
- Wasserstoffbildende Bakterien: führen häufig zu Durchfall
- Methanbildende Mikroorganismen: verursachen eher Verstopfung
- Manche Betroffene erleben einen Wechsel zwischen beidem
Auch Blähungen, Schleim im Stuhl oder übelriechende Flatulenzen sind typisch.
Was passiert, wenn SIBO nicht behandelt wird?
Bleibt eine SIBO unbehandelt, kann das zu Nährstoffmängeln (z. B. Vitamin B12, Eisen, Fettlösliche Vitamine) führen, weil die Bakterien Nährstoffe vor der Aufnahme abfangen bzw. durch Schleimhautschädigungen die Resorption der Nährstoffe behindern.
Langfristig kann es zu Gewichtsverlust, Erschöpfung, Reizdarmbeschwerden und chronischen Entzündungen der Darmschleimhaut kommen.
Daher ist eine frühe Diagnose und gezielte Therapie wichtig.
Ist Kaffee bei SIBO erlaubt?
Grundsätzlich ja, in Maßen.
Kaffee regt die Darmbewegung an, was hilfreich sein kann. Bei empfindlichen Personen kann er aber auch Blähungen oder Durchfall verstärken.
Am besten: testen Sie Ihre individuelle Verträglichkeit und meiden Sie Zucker, Milch oder Sirup im Kaffee.
Wie kann ich Fäulnisbakterien im Darm loswerden?
Fäulnisbakterien entstehen, wenn unverdautes Eiweiß im Darm liegen bleibt.
Um sie loszuwerden:
- Eiweiß nur in Maßen essen und gut kauen
- Zucker und Alkohol vermeiden, sie fördern das Wachstum schädlicher Bakterien
- Ballaststoffe und Probiotika einbauen (z. B. Flohsamenschalen, fermentiertes Gemüse)
- Bei SIBO: zunächst die Fehlbesiedlung gezielt behandeln, erst danach Darmflora aufbauen
Wie lange dauert es, bis SIBO weg ist?
Das hängt von der Ursache und der Therapie ab.
In der Regel dauert eine gezielte Behandlung zwischen 4 und 8 Wochen.
Danach folgt oft eine Aufbauphase von weiteren 4–6 Wochen, um die Darmflora zu stabilisieren.
Bei chronischen oder wiederkehrenden Fällen kann die Behandlung länger dauern.
Wichtig: Geduld und konsequente Umsetzung der Therapie sind entscheidend für einen nachhaltigen Erfolg.
SIBO - wichtig zu wissen
SIBO ist häufig, wird aber oft übersehen.
Mit einem einfachen Atemtest lässt sich die Fehlbesiedlung zuverlässig nachweisen – und mit einer gezielten Therapie und passenden Ernährung lässt sie sich in den meisten Fällen erfolgreich behandeln.
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